
Warum Gelassenheit, Optimismus und positive Emotionen so wichtig sind
Stündlich neue Meldungen über Infektionszahlen und Todesfälle, Hamsterkäufe, Ausgangsbeschränkungen… Verständlich, wenn die vielen schlechten Nachrichten allgemein Panik auslösen können. Wir wissen noch zu wenig über das neue Covid-19 und wir haben keine Kontrolle darüber. Diese Unsicherheit macht Angst. Hamsterkäufe sind ein Versuch Kontrolle zurückzugewinnen. Angst und Panik sind keine guten Ratgeber.
Ja, es ist nach aktuellem Wissensstand im Moment sinnvoll Sozialkontakte stark einzuschränken, um eine Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden. Ja, auch junge Menschen können schwer erkranken und sogar sterben. Panik ist aber nicht angebracht, denn das ist die Ausnahme! Eine in Science veröffentlichte Studie geht davon aus, dass 80% der Infektionen in China gar nicht dokumentiert wurden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32179701), mehr als 80% der Infektionen milde verlaufen und die Letalität bei 0,4% liegt (http://infekt.ch/content/uploads/2020/02/COVID-19.pdf).
Spannend finde ich, dass (durchaus berechtigt) über viele Maßnahmen zur Vermeidung der Ansteckung gesprochen wird, aber kaum darüber, was wir für unser Immunsystem tun können.
Die Krise kann in vielerlei Hinsicht auch eine Chance sein. Gerade erleben viele von uns eine nie dagewesene Entschleunigung vom aberwitzigen Schneller-Höher-Weiter im Berufs- und Privatleben. Homeoffice statt Pendlerchaos, weder Kinder noch Eltern hetzen vom Fußballtraining ins Fitnessstudio, vom Ballett zur Chorprobe.
Wir haben wieder Zeit. Lasst uns diese Zeit als Geschenk sehen!
Zeit mal wieder alte Freunde anzurufen, Zeit mal wieder zu malen, zu musizieren, zu puzzeln, mit den Kindern zu spielen oder in den Familien gemeinsam zu kochen. Zeit für das spannende Buch, das Sie immer schon mal lesen wollten. Zeit auch einmal nur aus dem Fenster zu schauen, den Frühling zu genießen – diesen klaren blauen Himmel, das Vogelzwitschern, die Wärme – und die Seele baumeln zu lassen. Eine Zeit, in der uns bewusst werden darf, was eigentlich zählt: Gesundheit, Menschlichkeit, Gemeinschaft, ein guter Umgang mit Mitmenschen und Natur.
Mehr denn je dürfen wir dankbar sein für alles, was uns geschenkt ist: Frieden, ein sicheres Dach über dem Kopf, Familie, Freunde, eines der besten Gesundheitswesen der Welt (Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die gerade besonders im Einsatz sind in den Kliniken, im Rettungsdienst, in Pflegeeinrichtungen, an der Supermarktkasse und an jeden, der für uns das Leben etwas besser macht!)…
Dankbarkeit, Freude, Interesse, Ehrfurcht, Liebe, Hoffnung –
das sind nur einige der positiven Emotionen, über die Barbara Fredrickson geforscht und geschrieben hat. Dreimal mehr positive als negative Emotionen ist die Formel, die zum Aufblühen führt. Angst, Wut, Trauer gehören genauso zum Leben, wir können sie gar nicht vermeiden – und sollten das auch gar nicht! Sie zeigen uns, wo es Veränderungen braucht, damit das Leben gelingt. Aber wir können der Angst und Wut und Trauer eben auch bewusst etwas entgegensetzen.
Die Psychoneuroimmunologie ist ein spannendes Forschungsgebiet, dass sich mit dem Einfluss der Gedanken, des Erlebens, und der Gefühle auf das Immunsystem beschäftigt. Dass chronischer Stress dem Immunsystem schadet, weiß inzwischen fast jeder. Es gibt aber auch beeindruckende Studienergebnisse, die zeigen, dass
vertrauensvolle Beziehungen, ein guter Umgang mit allen Emotionen, Humor, Optimismus und positive Gefühle das Immunsystem stärken.
Anzahl und Aktivität der Natürlichen Killerzellen sowie Antikörperkonzentrationen steigen und sogar geringere Sterblichkeitsraten unter HIV-Patienten konnten nachgewiesen werden.
Wenn das kein Grund ist, gerade jetzt gute Nachrichten zu verbreiten! Teilen Sie Ihre schönen Geschichten und Bilder, bringen Sie Freude ins Leben!
Lassen Sie uns gemeinsam der Angst etwas entgegensetzen und Mutmacher sein!
Fortsetzung folgt…
Beeindruckendes Foto, ist das der Tegernsee?
Vielen Dank! Richtig erkannt. Ein letztes Mal Krafttanken am Freitag vor Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen. Jetzt findet Yoga im Garten oder Wohnzimmer statt. Und wenn ich Sehsucht nach See und Bergen habe, schaue ich mir all die vielen Fotos von Ausflügen und Bergtouren an. Das hinterlässt dann immer ein glückliches Lächeln…
Bleiben Sie gesund!