Abschied zu nehmen gehört unweigerlich zum Leben. Viele Gelegenheiten erfordern ein Loslassen von lieb gewonnenen Gewohnheiten und vertrauten Menschen. Im Laufe des Lebens lernen wir so, Abschied zu nehmen. Wir begreifen, dass jedes Ende immer auch ein Anfang ist.
Dennoch: Am schwersten fällt uns der Abschied wohl dann, wenn ein uns nahestehender Mensch stirbt. Er hinterlässt eine Lücke in unserem Leben, dort, wo er zuvor präsent und für uns da war. Es tut gut diese Leere wahrzunehmen und die Trauer zuzulassen, die uns in solchen Momenten erfüllt. Tränen helfen. Sie erleichtern die Seele.
Wie gut, wenn wir in der Trauer auch die darin verborgene Sehnsucht spüren können – die Sehnsucht nach den gemeinsamen kostbaren, intensiven Begegnungen. Denn sie zeigt uns den Weg zurück zu einem Lächeln. Einem Lächeln, das Ausdruck tiefer Dankbarkeit ist für die vielen geteilten Augenblicke. Und so entsteht nach und nach ein Strauß von Erinnerungen, die uns vielleicht noch mit ein wenig Wehmut, vor allem aber jenem warmen Gefühl von Freude darüber erfüllen, dass wir ein Stück unseres Weges gemeinsam gehen durften.
All jenen, die einen lieben Menschen verloren haben, wünsche ich, dass sie diese Freude im Schmerz finden können.
„Leuchtende Tage, weine nicht, dass sie vorüber, lächele, dass sie gewesen.“
Rabidranath Tagore
Toller Beitrag, danke dafür! 🙂