Nach jedem Winter, und sei er auch noch so lang und dunkel, kommt ein Frühling. Das weiß jedes Kind, das stellen wir nicht in Frage. Der Schnee schmilzt, es wird wärmer und heller. Der Glühwein am Kaminfeuer lockt niemanden mehr so recht, und die Ski werden wieder in der hintersten Kellerecke verstaut. Es kann eben nicht Winter bleiben und trotzdem Frühling werden. Es kann keinen Sommer geben, wenn der Frühling nicht vergeht. Ein ständiges Werden und Vergehen, ein ewiges Wandeln und Verwandeln.
Frühling ist eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.
Henry David Thoreau
Der Frühling kommt, wenn wir ihn nach den langen Wintermonaten am nötigsten haben. Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit, Sein im ewigen Werden. Gilt das nicht auch für unser Leben? Wie oft versuchen wir, mit allen Mitteln an Gewohntem festzuhalten, misstrauen allem Neuen, Unbekannten und haben Angst vor der Trauer und dem Schmerz. Es muss nicht immer der große Bruch in der Biografie sein, Loslassen und Abschiednehmen lassen sich gar nicht vermeiden. Doch jedes Ende beinhaltet schon die Ahnung des Neubeginns. Wie viel Gelassenheit lässt sich gewinnen aus dem Vertrauen, dass das Leben uns gibt, was wir brauchen, dass der Frühling auch im übertragenen Sinne dann kommt, wenn wir ihn am nötigsten haben!
Nach jedem Winter kommt ein Frühling. Ganz selbstverständlich. Trotzdem ist es Jahr für Jahr auch ein großartiges Erlebnis, die ersten Krokusse zu entdecken, den ersten Cappuccino in der Sonne zu trinken und das erste Picknick zu planen. Was für ein Gefühl: energiegeladen, frisch, voller Freude, lebendig… Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Lebensfreude neu entdecken und die ersten Frühlingstage genießen können!